Jeden Abend um 19 Uhr singen Menschen auf Ihrem Balkon oder musizieren aus Ihrem offenen Fenster. Machen Sie mit:
1. Der Mond ist aufgegangen / Die goldnen Sternlein prangen / Am Himmel hell und klar
Der Wald steht schwarz und schweiget / Und aus den Wiesen steiget / Der weiße Nebel wunderbar
2. Wie ist die Welt so stille / Und in der Dämmrung Hülle / So traulich und so hold
Als eine stille Kammer / Wo ihr des Tages Jammer / Verschlafen und vergessen sollt
3. Seht ihr den Mond dort stehen? / Er ist nur halb zu sehen / Und ist doch rund und schön
So sind wohl manche Sachen / Die wir getrost verlachen / Weil unsre Augen sie nicht sehen
4. Wir stolze Menschenkinder / Sind eitel arme Sünder / Und wissen gar nicht viel
Wir spinnen Luftgespinste / Und suchen viele Künste / Und kommen weiter von dem Ziel
5. Gott, lass dein Heil uns schauen / Auf nichts Vergänglichs trauen / Nicht Eitelkeit uns freun
Lass und einfältig werden / Und vor dir hier auf Erden / Wie Kinder fromm und fröhlich sein
6. Wollst endlich sonder Grämen / Aus dieser Welt uns nehmen / Durch einen sanften Tod
Und, wenn du uns genommen / Lass uns in Himmel kommen / Du unser Herr und unser Gott
7. So legt euch denn ihr Brüder / In Gottes Namen nieder / Kalt ist der Abendhauch
Verschon uns, Gott, mit Strafen / Und lass uns ruhig schlafen / Und unsern kranken Nachbarn auch.
Der Mond ist aufgegangen wurde 1790 vom Matthias Claudius als religiöses Abendlied geschrieben.
Vertont wurde es noch im selben Jahr vom Hofkapellmeister Johann A. P. Schulz.